30 Jahre „Aktion Ameise“

Engagement für Natur und Gemeinschaft

vom , verfasst von Gerd Güldner und René Hermann

Ivo Svejnoha und  Karl Stein sitzen auf der von Ivo Svejnoha entworfenen und gebauten Bank
v. l.: Ivo Svejnoha (Küstler der Bank) und Karl Stein (Mitunterstützer)

In diesem Jahr feiert die „Aktion Ameise“ 30 Jahre ihres Bestehens. Der Schwerpunkt des Aufgabenbereiches liegt im Landschaftsschutzgebiet Zschonergrund. Hauptsächlich geht es um Biotopschutz, Naturbeobachtungen und praktische Tätigkeiten. Viele Menschen in Briesnitz haben die „Aktion Ameise“ durch diese lange Zeit begleitet. Die Kinder der 76. Grundschule Dresden Briesnitz waren dabei und sind ein oder mehrere Schuljahre mit der „Aktion Ameise“ unterwegs gewesen.

Das „Ameisenzimmer“ im Briesnitzer Pfarrhof dient als Treffpunkt und Seminarraum. Dank der Gemeindepädagogen können ökologische Zusammenhänge und Ziele des praktischen Naturschutzes entdeckt werden. Die Kinder erfahren, was es bedeutet, Nistkästen anzubringen und diese zu pflegen. Sie kennen die Dohlen, die seit 2001 im Kirchturm brüten und wissen vom Turmfalken, der seit 2002 erstmals anwesend ist. Sie durften in den vergangenen Jahren vielen spannenden Vorträgen von Fachleuten lauschen. Die Kinder pflegen die „Ameisenwiese“, und bei der „Aktion saubere Zschone“ räumen sie den Müll weg. Leider ging auch einiges „verlustig“, so die 1996 aufgestellten Schautafeln über den Zschonergrund und seine Artenvielfalt. Es wurden auch Versuche gestartet, Fasane und Rebhühner wieder anzusiedeln. Das gelang nicht. Dafür gibt es aktuell Steinkäuze – voller Hoffnung, dass die Wiederansiedlung gelingt.

1999 begann die Zusammenarbeit mit der Dresdner Diakonie. Von dort kommen, genauso wie vom Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk, Nist- und Brutkästen aus eigener Fertigung.

Naturschutzarbeit der „Aktion Ameise“ heißt auch, Beziehungen zwischen Menschen aufzubauen. Die umweltpädagogische Arbeit mit Kindern kann auch den Erwachsenen diesen Grundsatz immer wieder neu zeigen. Momentan erfreuen wir uns eines sehr gut funktionierenden Beziehungsgeflechtes in allen Bereichen und sogar über Ländergrenzen hinaus.

Woher die „Aktion Ameise“ eigentlich kommt?

Im Jahre 1985 wurde sie vom Schriftsteller Gunter Steinbach gegründet. Das Leitmotto war: „Wir tun was - wer macht mit?“ Es gab ein Bundesbüro in Stuttgart, ab 1989 gab es im Bundesgebiet Landesstellen. 1992 umfasste die „Aktion Ameise“ rund 2.500 Mitglieder. Mehrere Fernsehfilme wurden gedreht und ausgestrahlt. Umweltpreise und eine breite Anerkennung in den Medien verhalfen der „Aktion Ameise“ und dem Umweltschutz zu Akzeptanz und Erfolg. Eine Buchreihe mit dem Namen „Wir tun was“ ergänzte die Arbeit der vielen Naturschutzgruppen im Bundesgebiet. Leider gab es im Laufe der Zeit Probleme. Deshalb entschied sich 1999 die Mitgliederversammlung, den Förderverein auf Bundesebene aufzulösen. Die örtlichen Naturschutzgruppen waren nun komplett auf sich allein gestellt.

1989 bekam René Hermann, Leiter einer Kindernaturschutzgruppe im Erzgebirgsvorland, Kontakt zu Gunter Steinbach, so dass über diese Beziehung die „Aktion Ameise“ in der DDR gegründet werden konnte. Einige Jahre später kam René Hermann als Gemeindepädagoge nach Dresden und gründete hier 1995 die jetzt bestehende Kindernaturschutzgruppe - auch liebevoll „Briesnitzer Ameisen“ genannt. Sie ist ein anerkannter Teil der offenen kirchlichen Arbeit mit Kindern.

In diesem Jahr feiern wir am 6. September das Jubiläum mit einem Gottesdienst in der Briesnitzer Kirche. Anschließend findet ein Spaziergang durch die Zschone statt, um dann in Merbitz bei Familie Merbitz im „Merbitzer Hof“ ein fröhliches Fest zu feiern. Herzliche Einladung.

Gerd Güldner und René Hermann