Eintrittsfrei, barrierearm und für jedermensch
Die Friedenskirche öffnet sich
vom , verfasst von Matthias Weigel, Isabel Prengemann und Sebastian Schramm

Unsere Friedenskirche auf der Wernerstraße in Löbtau ist ein besonderes Gebäude. Es liegt mitten im Stadtteil an prominenter Stelle. Es ist als sichtbare Kriegswunde ein mahnendes Zeitzeugnis. Als Bartningsche Notkirche steht es für Architekturgeschichte. Viele Menschen verbinden Geschichten und Lebensereignisse mit dem Gotteshaus. Es übt darüber hinaus eine gewisse Faszination aus, polarisiert, erregt Interesse – auch über religiöse Kreise hinaus. Zu spüren war das in berührender Weise im Dezember letzten Jahres, als die wiederaufgebaute Friedenskirche 75 Jahre alt wurde. Die Veranstaltungen dazu fanden großen Zuspruch.
Dies gab den Impuls, das Haus insgesamt wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken und in all seinen Facetten weiter zu beleben. In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach versucht, sich der Friedenskirche anzunehmen – oft ausgehend von Fragestellungen zur Zukunft des Gebäudes. Diese waren oft geprägt von den baulichen Defiziten und notwendigen Investitionen, wie etwa in die marode Heizung oder sanierungsbedürftige Orgel. Aufgrund mangelnder Kräfte, fehlender finanzieller Mittel und unklarer gemeindlicher Perspektiven hat sich nichts geändert.
Die positive Energie des Jubiläums aufgreifend – und wohlwissend, dass es großes Interesse an dem Haus gibt – haben sich nach ersten unverbindlichen Gesprächen etwa zehn Menschen getroffen und das Projekt „AG Friedenskirche“ gegründet. Ziel ist, sich längerfristig mit den Möglichkeiten der Friedenskirche als Veranstaltungsort im Stadtteil sowie auch mit der Friedenskirche als kirchlichem Gebäude auseinanderzusetzen – zunächst aber frei von den bestehenden Prämissen. Es geht einfach darum, das Haus so anzunehmen wie es ist und es in dieser Art und Weise zu öffnen, ins Bewusstsein zu rücken und attraktiv zu machen. Daraus können mögliche Lösungsansätze entstehen, die die Kirchgemeindevertretung als Anregung aufgreifen kann.
Aufgebaut werden kann dabei auf das Team der „Offenen Friedenskirche“, das zwar unregelmäßig, aber sooft es möglich ist, die Kirchentür öffnet und interessierten Passanten die Chance gibt, einen Blick in das Innere der Friedenskirche zu werfen. Dabei entstehen immer wieder viele schöne Erfahrungen und überraschende Begegnungen. Auch für die kommenden Veranstaltungen liegt der Fokus zunächst auf der warmen Jahreszeit als Aktionszeitraum, also von April bis September. Dabei kann auch der Platz vor der Kirche einbezogen und Präsenz gezeigt werden. Klar ist: Zusätzlich zu den sowieso stattfindenden Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen sollen es in jedem Fall niederschwellige Angebote sein: eintrittsfrei, barrierearm und für jedermensch. Das Ganze soll entsprechend im Stadtteil beworben werden und auch außerkirchlich Aufmerksamkeit erzeugen.
Im April ging es bereits mit einem bunten Nachmittag los, dem der offenen Kirche. Am 9. Mai wird um 17:30 Uhr eine Friedens-Gedenkandacht mit Friedensläuten stattfinden. Am 24. Mai ist vor dem Gospelkonzert zu „25 Jahre Gospelchor Löbtau“ eine offene Friedenskirche mit Programm geplant. Auch im weiteren Jahresverlauf sind Aktionen vorgesehen. Man darf gespannt sein. Alle Veranstaltungen finden sich im Terminflyer oder auf der Internetseite des Kirchspiels. Und wer Lust bekommen hat, ganz ungezwungen die Aktivitäten der AG zu unterstützen, kann sich gern melden.
Matthias Weigel, Isabel Prengemann und Sebastian Schramm
Kontakt AG Friedenskirche:
Isabel Prengemann und Sebastian Schramm
friedenskirche@kirchspiel-dresden-west.de