Mehr als nur Sandmann schauen
Gute-Nacht-Kirche in Cossebaude
vom
Am ersten Donnerstag im Monat wird es abends um 17:00 Uhr lebendig in der Kirche Cossebaude. Es werden Liedzettel verteilt, Sitzkissen ausgebreitet, Fingerabdrücke gestempelt und mit Namen versehen. Kleine und größere Füße erobern den Gemeindesaal – es ist Gute-Nacht-Kirche!
Und dann geht es auch schon los. Das Begrüßungslied singt Pfarrerin Margarete Aichinger zusammen mit allen Kindern und deren Begleitung. Eine Liste mit den zuvor gestempelten Fingerabdrücken dient als Liedtext, denn jeder Kindername wird gesungen, jedes Kind herzlich willkommen geheißen. Dabei kommt es vor, dass Pfarrerin Aichinger auf einen Stuhl steigen muss, um die Namensliste für alle sichtbar ausrollen zu können. Manchmal ist der Teilnehmerkreis aber auch klein und beschaulich. „Wir kommen gern und fühlen uns hier richtig wohl. Die Kinder können unbeschwert sein und spielerisch etwas über Glaubensthemen erfahren.“, berichtet ein Vater, der mit seinen beiden Kindern gekommen ist.
Die Gute-Nacht-Kirche richtet sich vor allem an Kinder im Alter bis 6 Jahre, gern mit Familie. Mit Liedern, Bewegungen und Mitmachaktionen erfahren die Kinder Geschichten über Gott und Jesus. Jeder Gute-Nacht-Kirche ist ein Thema gewidmet, die Lieder zum Mitsingen sind darauf abgestimmt. Im Mittelpunkt steht eine Geschichte, der die Kinder lauschen dürfen. „Uns ist es wichtig, die Geschichten für alle erlebbar zu machen.
Meist gibt es etwas zum Anfassen und Staunen – lauter Hüte z.B. zum Thema „von Gott behütet“. Im Januar haben wir die Verkleidungskiste geöff net und uns wie Könige verkleidet – mit funkelnden Gewändern und guten Gaben. „Das hat viel Spaß gemacht“, berichtet Gemeindepädagogin Andrea Grothe, die den kurzweiligen Abend gemeinsam mit Pfarrerin Aichinger organisiert.
Eine kleine Stärkung zum Abschluss darf nicht fehlen. Und so steht die Einladung, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Die Idee zur Gute-Nacht-Kirche hat Pfarrerin Aichinger aus ihrem Vikariat in Hannover mitgebracht und in Cossebaude einfach mal ausprobiert. Mit eigenen Kindern weiß sie nur zu gut, wie schwer es vielen Familien fällt, am Sonntag pünktlich zum Gottesdienst in der Kirche zu sein. Auch die Familienzeit ist heilig und häufi g passen die normalen Gottesdienste nicht für die kleinen Kinder. Aber in der Woche, eingetaktet wie die Musikstunde, das Sporttraining oder die Verabredung mit Freunden, klappt es vielfach besser. Die Gute-Nacht-Kirche dauert nur etwa eine dreiviertel Stunde, man ist pünktlich zum Abendessen wieder zu Hause. Und danach kann, wer mag, auch schnell ins Bett gehen.
Pfarrerin Margarete Aichinger