Nachruf Pfarrer Rasch

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebr.13/14)

vom

Wir nehmen Abschiedvon unserem ehemaligen Gemeindepfarrer Ulrich Rasch, der am 10. Oktober 2020 von uns gegangen ist, ein halbes
Jahr vor Vollendung seines 90. Geburtstages am 25. April 2021.

Er begann 1959 seine Tätigkeit als dritter Pfarrerin der Hoffnungskirche.
Von 1962 bis zu seiner Pensionierung 1996 bekleidete er die Stelle des Pfarramtsleiters und übte dies mit außerordentlicher Arbeitsenergie und Festigkeit im christlichen Glauben bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 25. April 1996 aus. Für viele Gemeindeglieder war er ein wichtiger Weggefährte im Glauben und hat uns geprägt.
Dies kam mit zunehmendem Alter immer deutlicher zur Wirkung und erfüllt uns mit Dankbarkeit. Von seinem Vorgänger, Ernst Ehrlich, übernahm er die Orientierung, möglichst viele Gemeindeglieder zu besuchen, führte das Amt des Lektors im Gottesdienst ein, spielte Trompete im
Posaunenchor.

Immer wieder wird auch an fröhliche Faschingsfeiern mit der Jungen Gemeinde erinnert. Es erstaunte uns, wie er bis ins hohe Alter theologisches Detailwissen weitergegeben hat. Er arbeitete eben gern wissenschaftlich theologisch und hat neben den Predigtaufgaben im Gemeindeleben öfter Vorträge zu biblischen und kirchlichen Themen gehalten.
Anlässlich der Gemeindehochzeit mit der Friedenskirche 1999 veröffentlichte er 2001 „Die Hochzeit der Hundertjährigen. Geschichte der Hoffnungskirche Dresden-Löbtau.“

Besonders aktiv war er in der gesamten Löbtauer Zeit und bis weit in den Ruhestand hinein im konfessionskundlichen Arbeits- und Forschungswerk (Evangelischer Bund) tätig, wo er die Arbeitsgemeinschaft für Catholikafragen leitete. Vorträge zu verschiedenen Themen des evangelisch-katholischen Verhältnisses und Informationsveranstaltungen über religiöse Sondergemeinschaften hat er in großer Zahl gehalten. So hat er sich auch für eine enge Partnerschaft zur benachbarten St. Antoniusgemeinde engagiert.

In gleicher Weise gehörte er zu den Initiatoren der Kontakte zur ehemaligen Partnergemeinde Goslar-Jürgenohl. Bei unserem letzten
gemeinsamen Besuch im Sommer 2014 in Goslar beendete er seine vielbeachtete Predigt mit den Worten: „Wenn wir uns heute Nachmittag verabschieden, und uns menschlich gesprochen um des Alters willen möglicherweise nicht mehr wiedersehen sollten - Paulus konnte nach
seinem 2. Korintherbrief die Gemeinde auch nicht mehr aufsuchen - so werden wir uns verabschieden, hoffentlich nicht bloß so banal - mach's
gut, tschüss - und wenn auch nicht mit einem heiligen Kuss wie damals Paulus, so jedoch bestimmt in tiefem Vertrauen auf die Gemeinschaft
im Glauben an unseren Herrn Jesus Christus und an die Liebe Gottes.“

Lothar Partzsch im Namen
einiger älterer Gemeindeglieder