Neues aus dem Kirchspiel
Für eine lebendige Kirche vor Ort sorgen
vom , verfasst von Tobias Rösler
Die Kirchgemeinde hat auch in unserer Zeit einen sehr wichtigen Auftrag: „Die Kirchgemeinde ist Kirche Jesu Christi am Ort“ (§ 1 Kirchgemeindeordnung). Das bedeutet, „sie hat das Evangelium zu bezeugen und dafür zu sorgen, dass die Taufe empfangen und das Abendmahl gefeiert wird“, was auch für ein Kirchspiel insgesamt gilt (§§ 9+10 Verfassung). Damit sind der Auftrag und die zentralen Aufgaben benannt. Hinzu kommt: „Die Kirchgemeinde verwaltet sich selbst im Rahmen der landeskirchlichen Ordnung“ (§ 2 KGO). Dafür verantwortlich ist der Kirchenvorstand (KV).
Zwei Hauptaufgaben werden für ihn in der Kirchgemeindeordnung genannt:
„Der Kirchenvorstand trägt Verantwortung für geistliche Aufgaben im Bereich der Kirchgemeinde.“ So liegt die Verantwortung für die Gottesdienste, für das Bewahren und das Erneuern des Gemeindelebens, für Lehre, Mission, Diakonie und Musik beim Kirchenvorstand.
Und: „Der Kirchenvorstand trägt Verantwortung für Rechtssetzung, Dienstaufsicht, Verwaltung und Wahlen im Bereich der Kirchgemeinde.“ Daher fallen sog. Ortsgesetze, die Anstellung und Dienstaufsicht der Mitarbeitenden, die Gebäude-, Grundstücks- und Friedhofspflege sowie die Haushaltsführung in die Verantwortung des Leitungsgremiums.
In den Tagesordnungen der abendlichen Sitzungen finden sich alle diese Aspekte wieder. Zwischen den Sitzungen unterstützen Ausschüsse, in denen auch weitere Gemeindeglieder sachbezogen mitarbeiten, die Arbeit des Kirchenvorstands. Die Kirchgemeindevertretungen bereiten die Anliegen der Kirchgemeinden für die Befassung im Kirchenvorstand vor und unterstützen beratend die Arbeit des Leitungsgremiums. Einmal jährlich begibt sich der Kirchenvorstand in eine Wochenendklausur. Diese dient vor allem der Stärkung des Miteinanders, damit die anspruchsvolle Gremienarbeit in einem guten und vertrauensvollen Zusammenwirken geschehen kann.
Zwischen der großen und weiten Aufgabe, für eine lebendige Kirche am Ort zu sorgen, und vielen Details, die bedacht, recherchiert, kalkuliert, geplant, diskutiert und gegebenenfalls auch beschlossen werden, spielt sich die KV-Arbeit ab. Beispiele aus den vergangenen Monaten sind: Baumpflanzungen, Software-Updates, Stellenausschreibungen, Investitionen, Reparaturen, Sonderkollekten, Arbeitsschutz, Kirchenasyl, Friedhofsgebühren, Konzertorganisation, Grundstücksklärungen, Gerüstanschaffung und so weiter. Diese Themenvielfalt bedeutet eine ebenso große Herausforderung wie auch Gestaltungschance für die gewählten und die ordinierten Mitglieder des Gremiums.
Zudem nehmen wir uns immer Zeit, um auch am Evangelium zu bleiben und für unsere Verantwortung im Hören und im Gebet Gottes Geist zu erbitten. Fürbitte aus den Gemeinden kann unsere Arbeit stärken. Gern können Sie uns auch Ihre Fragen stellen. Wir danken sehr für alle Unterstützung bei unserem grundlegenden Auftrag, Kirche Jesu Christi hier am Ort zu sein.
Pfarrer Tobias Rösler,
stellvertretender Vorsitzender des KV