Willkommen beim Weltgebetstag
„Wunderbar geschaffen“
vom , verfasst von Matthias Weigel

Damit Mädchen und Frauen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können, engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg. So entstand die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit. Christliche Frauen von den Cookinseln, einer Inselkette im Südpazifik, sind in diesem Jahr für die Gottesdienstordnung verantwortlich. Die Christinnen der sehr kleinen und weit verstreut liegenden Inseln stellen den Psalm 139 ins Zentrum ihres Gottesdienstes. Sie laden mit dem Titel „wunderbar geschaffen!“ ein, die Wunder der Schöpfung zu sehen und ihnen nachzuspüren und die Freude darüber zu teilen. Sie schreiben aber auch: „Gott geht mit uns in die Finsternis am Grund des Ozeans, wo es kein Licht gibt.“ Das ermöglicht ihnen, Verletzungen und Kränkungen standzuhalten, mit Krankheiten und Bedrohungen umzugehen.
Vor einigen Jahren war Maria Ullmann mit „Jugend mit einer Mission“ (JMEM) auf den Cookinseln. Ihre Eindrücke schildert sie so:
„Es ist Juni. Ich bin müde, ich bin k.o., ich habe Hunger, aber ich bin glücklich. Nach über 72 Stunden Reise sind wir, eine Gruppe junger Menschen zwischen 25 und 35 Jahren, die von „Jugend mit einer Mission“ (JMEM) ausgesandt wurden, endlich am Ziel angekommen: die Cook Insel Rarotonga. Mit den anderen betrete ich die kleine Flugzeughalle, wir bekommen Blumenkränze geschenkt. Ein Mann sitzt im Hawaihemd auf einem Stuhl, umgeben von Blumen, und spielt auf einer Ukulele. Es ist nicht oft, dass hier ein Flugzeug ankommt. Draußen erwarten uns Sonne, das blaue Meer, weißer Strand und eine Insel, die gerade mal 67,19 Quadratkilometer groß ist (zum Vergleich: Dresden hat 328,8 Quadratkilometer). Diese Anfangsszene ist ein Bild dafür, wie herzlich und gastfreundschaftlich die Insulaner sind und dass diese Insel ein Stück Paradies sein kann.

Zwei Monate lang durfte ich auf Rarotonga leben – ein Einsatz als Teil einer fünfmonatigen Jüngerschaftsschule. Am Anfang haben wir in der Basis von JMEM gelebt, einem einfachen Haus mit Stockbetten, dann im Geburtshaus unseres Leiters, der selbst von der Insel kam. Dort war es klein, aber fein. Mit sieben weiteren Personen im Haus, das nicht mehr als 80 Quadratmeter hatte, habe ich wirkliche Gastfreundschaft erfahren nach dem Motto: „Auch in der kleinsten Hütte ist Platz“.
Die Kirche spielt bei den Menschen vor Ort eher eine traditionelle, ritualisierte Rolle. Daher gehen sonntags alle schick und in weißen Kleidern zur Kirche. Das Ziel von JMEM ist, Menschen zu einem lebendigen Glauben zu ermutigen – und so wollten auch wir den Cook Insulanerinnen die gute Nachricht von Jesus weitererzählen.
Ein anderer Teil unserer Arbeit war der wöchentliche Besuch im Gefängnis. Dort haben wir den Insassen Theaterstücke mit christlicher Botschaft vorgeführt, um mit ihnen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Zudem haben wir evangelistische Veranstaltungen, Einsätze auf dem Marktplatz, Gottesdienste, Jugendkonferenzen und andere gemeindliche Veranstaltungen mit ausgestaltet, indem wir getanzt, Theater gespielt oder gepredigt haben. Aber auch ganz praktische Hilfe stand auf dem Programm: Strand säubern, Müll sammeln, Putzen oder Steine vom Feld lesen.
Herausfordernd war für mich als strukturierte, deutsche Person, dass die Uhren auf der Insel anders, langsamer ticken. Für mich war unverständlich, dass jeder Weg per Auto oder Moped zurückgelegt wurde, obwohl man die Insel in einer Stunde locker mit dem Rad umrunden kann. Essen spielt eine große Rolle, und besonders bei Festen wird unglaublich leckeres, vielfältiges, aber auch fettiges Essen aufgetischt. Die Polynesier essen gerne, viel und am liebsten alles aus dem Umo (Erdofen). Köstlich! Jedoch führen mangelnde Bewegung und falsche Ernährung dazu, dass viele Menschen große gesundheitliche Probleme haben. Zudem ist Essen, das von außerhalb kommt, super teuer. Trotzdem wurden wir regelmäßig mit reichlich gutem Essen beschenkt. Herausfordernd war für mich als freiheitsliebender Mensch auch das Gefühl, nicht weiter weg zu können als einmal um die Insel. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Es war wirklich ein besonderes, spannendes und herausforderndes Abenteuer.“
Matthias Weigel
Weltgebetstag am 7. März im Kirchspiel
In den Gemeinden Gorbitz, Cossebaude, Briesnitz, Cotta und der katholischen Partnergemeinde St. Marien ist in diesem Jahr die Kirchgemeinde Cotta federführend. Ein Gottesdienst in der Heilandskirche, und auch wieder die Verkostung von landestypischen Speisen sind geplant. Dafür stehen Rezepte zur Verfügung, die in der Gemeinde verteilt werden. Denn schön ist, wenn jeder etwas mitbringt. Am Abend des Weltgebetstages steht dann ein leckeres Buffet zur Verkostung bereit.
In Löbtau besteht die Partnerschaft mit der katholischen Gemeinde St. Antonius. In diesem Jahr findet der Weltgebetstag in der Hoffnungskirche statt. Auch hier findet zuerst der Gottesdienst und anschließend die Verkostung von landestypischen Speisen statt. Gern dürfen sich noch Freiwillige melden:
wgt-loebtau@web.de
Cotta
- Vorstellung der Cookinseln mit Begrüßungscafé
18:00 Uhr Cotta, Gemeindesaal - Gottesdienst zum Weltgebetstag
18:30 Uhr Cotta, Gemeindesaal - anschließend Verkostung landestypischer Speisen
Löbtau
- Ländervorstellung mit landestypischen Speisen
17:00 Uhr Löbtau, Hoffnungskirche - Gottesdienst zum Weltgebetstag
18:30 Uhr Löbtau, Hoffnungskirche - Gottesdienst zum Weltgebetstag
Sonntag, 9. März
10:00 Uhr Löbtau, Hoffnungskirche